Will man die Zeit des Beginns des nordamerikanischen Weinbaus benennen, so ist dies ungleich schwerer bei anderen Weinbauländern. Der Grund dafür ist, daß zwar die Wikinger bereits 1000 n.Chr. die erste Begegnung mit dem
nordamerikanischen Wein machten, jedoch waren dies wilde Reben, die nicht vom Typ vitis vinifera waren. Als später europäische Einwanderer versuchten Wein daraus zu keltern kamen nur bittere, saure und strenge Rebensäfte dabei heraus - vom heutigen Weinbegriff sicherlich weit entfernt! Als man dann im 17. und 18. Jahrhundert versuchte europäische Reben
anzupflanzen gingen diese immer wieder ein. Zunächst konnte dies niemand erklären, da man nicht wußte, daß die Reblaus, die hier ebenfalls vorhanden war, nur die europäische Reben vom Typ vitis vinifera angriff, nicht jedoch die resistenten nordamerikanischen Typen. Es dauerte dann bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts, bis man endlich durch eine Kreuzung
beider Typen mit dem eigentlichen Weinbau beginnen konnte. Die sog. Alexanderrebe war geboren. Gemäß dem, was wir heute unter Wein verstehen, war allerdings auch damit der Durchbruch noch nicht geschafft. Denn auch zahlreiche weitere Kreuzungsversuche führten nur zu Rebsorten, die süße und fuchsige Weine hervorbrachten. Erst 1830 schafften es europäische
Einwanderer reine vinifera Reben anzubauen. Der Weinbau entwickelte sich nicht nur in Staaten wie Kolifornien oder Washington, sondern auch in Staaten wie Virginia, New Jersey oder Ohio, wenngleich sich der kalifornische Weinbau am schnellsten Entwickelte. Aber wie auch in Südafrika und Australien kam schon bald ein herber Rückschlag politischer Art: die Anfang der 20er Jahre eingeführte Prohibition der USA. Erst rund 10 Jahre später (1933) hab Kalifornien diese als erster Bundesstaat wieder auf. Andere Staaten zogen zwar rasch nach, jedoch war die Weinwirtschaft lange Zeit angeschlagen. |