Der südafrikanische Weinbau hat eine sehr alte Tradition. So wurde in Südafrika 1659 von dem kapstadter Kolonie-Gouverneur Jan van Riebeek der erste Wein aus Muscadet- Trauben gekeltert. Große Bekanntheit erlangte der süafrikanische
Weinbau allerdings erst unter dem Nachfolger van Riebeeks, Simon van der Stel. Unter Mithilfe eines französischen Winzers gründete er das Weingut Constantia, dessen Dessertwein Vin de Constance im 18. Jahrhundert vom europäischen Adel zu den größten Weinen der Welt gezählt wurde. Der erste große Einbruch für Südafrikas Weinwirtschaft kam jedoch schon
kurze Zeit später durch die Aufhebung der Blockade französischer Häfen durch England, da auf einen Schlag die Weine aus dem nahe gelegenen Frankreich natürlich wesentlich billiger zu beschaffen waren. Den zweiten schweren Schlag erlitt die Weinwelt Südafrikas durch den Einfall der Reblaus. Beide Faktoren zusammen bescherten Südafrika hohe Gewinneinbusen. Infolge dessen begann man Anfang des 20. Jahrhunderts auf hohe Erträge zu setzen um die Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen. Die Erträge wurden rasch so hoch, daß eine regelrechte Weinflut einsetzte, der man dadurch begenete, daß man nicht nur Massenweine herstellte, sondern eine
Teil der Produktion sogar zu Branntwein verarbeitete. Kontrolle über den aus den Fugen geratenen Weinbau sollte die Gründung der KWV (Winzergenossenschaft) 1918 bringen, indem ihr Rechte eingeräumt wurden Quoten und Traubenpreise festzusetzen. |